Für Stressbewältiger: bgm21.Stress

Stress frühzeitig erkennen und intervenieren

Gesunde Mitarbeiter sind wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Wenn sie ausfallen, geht nicht nur Arbeitszeit verloren. Auch die Kosten steigen. Nur wer gesund ist und sich wohlfühlt, ist leistungsfähig. Gestresste Arbeitnehmer machen nachweislich mehr Fehler und sind häufig weniger produktiv. Sie sind außerdem anfälliger für Infektionen und leiden häufiger unter Langzeitfolgen wie Migräne, Schlafstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zum Burnout.

bgm21 legt einen besonderen Fokus auf präventive Maßnahmen und Aktionen zur Stressbewältigung und damit auf das Vorbeugen von Burnout-Erscheinungen.

Unsere Leistungen umfassen

  • Analyse der Stressauslöser und den resultierenden Beanspruchungen (beispielswiese mit einer Arbeitssituationsanalyse),
  • Beratung zu Maßnahmen (verhaltens- und verhältnisorientiert)
  • Vorträge und Workshops, wie z.B.
    • Erkennen eigener Ressourcen und Stressoren
    • Entwicklung von Bewältigungsstrategien

Mit einer klaren Strategie den Stress bewältigen, Foto: Beate Noeke©

Was ist Stress?

Stress ist ein „als unangenehm empfundener Zustand, der von der Person als bedrohlich, kritisch, wichtig und unausweichlich erlebt wird. Er entsteht besonders dann, wenn die Person einschätzt, dass sie ihre Aufgaben nicht bewältigen kann“ (Joiko, Karin/Schmauder, Martin/Wolff, Gertrud (2010). Psychische Belastung und Beanspruchung im Berufsleben. Erkennen – Gestalten, 5. Auflage, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund.). Dabei gibt es zwei Arten von Stress: Eustress und Distress. Der eine ist Ansporn bzw. fügt der Gesundheit keinen Schaden zu, der andere ist krank machend.

Eustress (positiver Stress): Herausforderung, optimale beziehungsweise maximale Leistungsfähigkeit

Distress (negativer Stress): Über- oder Unterforderung

Stress bedeutet eine Anpassungsleistung an veränderte Bedingungen und ist nicht zwangsläufig schlecht – Stress ist sogar lebensnotwendig.

Derselbe Stressor kann bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Wirkungen haben. Generell kommt es beim Empfinden beziehungsweise Nicht-Empfinden von Stress vor
allem auf die eigene subjektive Wahrnehmung und Bewertung an: Wie wird der auslösende Reiz (Stressor) bewertet und welche Ressourcen sind verfügbar zu dessen Bewältigung?

Die Reaktionen auf Stress finden auf vier Ebenen statt: physisch, verhaltensbezogen, emotional und kognitiv.

Negative physische Stressreaktionen sind:

• Zittern
• Schwitzen
• kalte Extremitäten
• Schlafstörungen
• trockener Mund, Schluckbeschwerden
• Kurzatmigkeit
• Herzklopfen, -rasen
• Übelkeit, Verdauungsstörungen
• Rückenschmerzen
• Kopfschmerzen
• erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten
• Schwindel

Negative verhaltensbezogene Stressreaktionen sind:

• Überaktivität
• Erstarrung, Lähmung
• vermehrter Konsum von Suchtmitteln
• falsche Ernährung
• Vermeidung von sozialen Kontakten, Rückzug
• Suchbewegung nach sozialen Kontakten

Negative emotionale Stressreaktionen sind:

• nervös
• schreckhaft
• gereizt, wütend, ärgerlich
• ängstlich, panisch
• verunsichert
• apathisch, Gefühl von „emotionaler Taubheit“
• niedergeschlagen

Negative kognitive Stressreaktionen sind:

• Gedächtnislücken
• Sprachlosigkeit
• Denkblockaden, Konzentrationsstörungen
• „Tunnelblick“
• Wahrnehmungsverschiebung
• Grübeln, Selbstvorwürfe

Gesundheitsschädlich wirkt sich Stress aus, wenn Stressoren sehr belastend sind (kritische Lebensereignisse), häufig auftreten (ohne dass sie gelöst werden können), über lange Zeit bestehen oder zusammen auftreten und
sich gegenseitig verstärken und somit kumulativ wirken. Dies kann zu andauernder Erschöpfung und Niedergeschlagenheit führen und körperlich krank machen.

Stress am Arbeitsplatz und die Folgen

Neben Belastungen aus dem privaten Umfeld sehen Experten einen Auslöser in einem Arbeitsalltag mit immer größerem Stress. Zu den stressauslösenden Faktoren zählen vor allem ständiger Termindruck, Überstunden, schlechte Kommunikation oder Kooperation innerhalb des Unternehmens, das Verhalten des Chefs oder der Umgang mit Kunden, Patienten etc.. Diese Faktoren lösen emotionalen Stress aus und werden als Belastung empfunden.

Und auch Corona-bedingt steigt der berufliche Stress: Acht von zehn Beschäftigten in Deutschland fühlen sich stärker unter Druck, gut ein Drittel der Arbeitnehmer ist besorgt um den Arbeitsplatz. Auch die Angst vor Ansteckung mit dem Virus begleitet knapp ein Drittel der Befragten am Arbeitsplatz. Ein Viertel befürchtet Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit zu erfahren. Eine gereizte Stimmung unter den Kollegen und von Seiten der Vorgesetzten erleben rund ein Fünftel. Damit verschärfen die Corona-Pandemie und die Schutzmaßnahmen die Arbeitssituation. Denn auch schon vor der Krise empfanden 44 Prozent ihre Arbeit als stressig.

Dies sind Ergebnisse einer Befragung zum Arbeiten in der Corona-Krise unter 942 deutschen Arbeitnehmern, die im April 2020 durchgeführt wurde, sowie der Studie "Digital, dynamisch, dauergestresst? Arbeiten 2020", für die im Januar und Februar diesen Jahres 1.875 Arbeitnehmer befragt wurden. Die Daten wurden im Auftrag der pronova BKK erhoben.

Es steigt das Risiko, dass sich Stresssymptome entwickeln, z.B. Schlafprobleme, muskuloskelettale Verspannungen, Schweißausbrüche, steigende Irritierbarkeit, depressive Verstimmungen, erhöhter Blutdruck. Hinzu kommen Rückenschmerzen, Grübeln, Müdigkeit und Erschöpfung als die häufigsten Beschwerden deutscher Arbeitnehmer. Wächst der Stress, kommen häufig mehrere Symptome zusammen. Auf die Dauer wird auch die Leistung beeinträchtigt; allerdings kompensieren viele Beschäftigte die sinkende Leistungsfähigkeit über längere Zeit durch steigende Anstrengung. Dies geschieht langsam und auftretende Symptome bessern sich, wenn sich die Situation bessert. Gibt es jedoch lange Zeit Stress, verfestigen sich die Symptome und sind nicht mehr ohne weiteres reversibel. Das Unfallrisiko steigt und die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird geschädigt, Fehlzeiten steigen.

Berufseinsteiger sind anfälliger für Stress

93 Prozent der Arbeitnehmer unter 30 Jahren fühlen sich im Job gestresst. Im Durchschnitt aller Beschäftigten sind es nur 86 Prozent.

Auch Dauer-Müdigkeit und Erschöpfung tritt bei Jüngeren überdurchschnittlich häufig auf - ein Viertel der unter 30-Jährigen ist betroffen. Über alle Altersgruppen hinweg kämpft nur ein Fünftel der Beschäftigten mit derartigen Beschwerden.

23 Prozent der jüngeren Arbeitnehmer sind oft lustlos, im Schnitt betrifft das nur 16 Prozent aller Beschäftigten. Das zeigt einer Studie der pronova BKK.

Im Gegenzug ist das Interesse der unter 30-Jährigen an gesunden Mahlzeiten in der Kantine und Fitnessstudio-Mitgliedschaft jeweils zehn Prozentpunkte größer als im Schnitt aller Beschäftigten.

Strategien gegen Stress: Wie gelingt wirksame Stressprävention im Unternehmen?

Stress kann bewältigt werden, indem das  Belastungsempfinden möglichst reduziert wird. Zudem ist es hilfreich, sich im Vorfeld möglichst umfassend auf stressreiche Situationen vorzubereiten oder adäquate Lösungsstrategien zu entwickeln, um Stressoren auszuschalten.

Stress kann auf verschiedene Weise bewältigt werden:

• problemlösungsorientiert: Lösung des Problems und Beseitigung des Stressors
• emotionsregulierend: Regulierung der Stressreaktionen (unangenehme Gefühle, Gedanken etc.)

Diese Strategien sind kurz- oder langfristig wirksam; sie sind erlernbar und sollten präventiv trainiert werden.

Stress lässt sich durch Belastungsabbau (sieh oben) und durch Ressourcenaufbau (Resilienz, Selbstfürsorge) bewältigen. Sie haben als Arbeitgeber und Führungskraft einen großen Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit Ihrer Mitarbeiter und können so die Bindung an das Unternehmen maßgeblich mitgestalten.

Wie können Sie verhindern, dass Ihre Mitarbeiter im Job ausbrennen? Zunächst einmal sollten Sie als Arbeitgeber alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die Stressbewältigung im besten Falle gar nicht nötig macht. Worauf hier zu achten ist, können Sie im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen gut herausfinden und die Arbeit entsprechend gestalten.

Interessante, sinnerfüllte Arbeit, zu bewältigende Herausforderungen, ausreichend Erholung, Autonomie, Unterstützung und Anerkennung, ein gutes soziales Klima sowie gute berufliche Perspektiven sind wesentliche Aspekte, die nicht nur der Gesundheit der Beschäftigten sondern auch der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens zuträglich sind.

Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen ist der erste Schritt zu einem erfolgreichen Risikomanagement. Danach müssen vorbeugende Maßnahmen in der Reihenfolge ihrer Priorität ergriffen werden, wobei die Arbeitnehmer und ihre Vertreter in den Prozess einbezogen werden, denn diese haben das Wissen, führen die Arbeit aus und haben eine andere Perspektive als ihre Manager oder Vorgesetzten .

Der Schlüssel zur Vermeidung von Stress liegt in der Organisation und Verwaltung der Arbeit. Zu den wirksamen Maßnahmen zur Verhinderung von arbeitsbedingtem Stress gehören die folgenden Maßnahmen:

  • ausreichend Zeit zur Erledigung der Aufgaben einplanen,
  • klare Stellenbeschreibungen bereitstellen,
  • Arbeitnehmer für gute Leistung wertschätzen / belohnen,
  • Arbeitnehmer befähigen, Beschwerden einzureichen und ernst zu nehmen,
  • Arbeitnehmern die Kontrolle über ihre Arbeit geben,
  • physische Risiken minimieren,
  • Arbeitnehmer an Entscheidungen teilnehmen lassen, die sie betreffen,
  • Workloads an die Funktionen und Ressourcen der einzelnen Mitarbeiter anpassen,
  • Aufgaben anregend gestalten,
  • Arbeitsrollen und Verantwortlichkeiten klar definieren,
  • soziale Interaktion ermöglichen und
  • Unklarheiten in Bezug auf Arbeitsplatzsicherheit und Karriereentwicklung vermeiden.

Achten Sie bei sich selbst und Ihren Mitarbeitern auf die körperlichen Stresssignale und deuten Sie diese richtig. Benennen Sie die belastenden Situationen ganz klar und versuchen Sie, einen Ausgleich zu schaffen und / oder etwas daran zu ändern. Dabei können eine Reihe von Strategien die Work-Life-Balance verbessern und das gesundheitliche Wohlbefinden steigern. Dies kann auch mit einem Anti-Stress-Training sowie einer Handy-App zur individuellen Stressbewältigung gelingen.

Selbstfürsorge 

Ein Leben und Arbeiten im always-on Modus weckt bei vielen Menschen den Wunsch nach bewusstem Innehalten. Hier können bewusste Achtsamkeits- oder Konzentrationsübungen helfen, Stress abzubauen und gesünder zu leben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Meditation und Achtsamkeit positive Auswirkungen auf Körper und Geist haben können. So kann regelmäßige Meditation insbesondere Stress, Depressionen und chronischen Schmerz lindern. Aber auch der Einfluss auf ein gesteigertes Selbstbewusstsein, mehr Gelassenheit und mehr Lebensfreude sind wissenschaftlich erwiesen. Die positiven Effekte auf den Körper sind: ein verringter Ausstoß des Stresshormons Adrenalin, ein sinkender Cortisolspiegel, möglicher positiver Einfluss auf Herz-Rhythmus-Störungen und Bluthochdruck.

Auch körperliche Aktivitäten sind sehr wirksam gegen Stress. Welche Sportart am besten hilft, ist natürlich individuell sehr unterschiedlich. Von Spirit-Kursen, wie Yoga oder Qi Gong für die innere Ruhe und Entspannung bis hin zu schweißtreibenden Kursen, wie Body Pump, Spinning oder Jumping Fitness, gibt es zahlreiche Fitnessangebote, die auch im Rahmen von Firmenfitness genutzt werden können. Wie Sie Firmenfitness auch in Ihrem Unternehmen einsetzen und Steuern sparen erläutere ich Ihnen gerne. Lassen Sie sich beraten und kontaktieren Sie mich über das Kontaktformular.

Wie können Sie im Unternehmen Ressourcen zur besseren Bewältigung von Stress aufbauen?

Neben einer gesundheitsförderlichen Gestaltung der Arbeit (siehe vorangehenden Text) sowie der Selbstfürsorge jedes einzelnen ist auch die Förderung der Gesundheitskompetenz sehr wichtig.

bgm21® unterstützt Sie bei beim Aufbau von Gesundheitskompetenzen und hilft, arbeitsbedingte Beeinträchtigungen durch Stress zu vermeiden. Hierzu bieten wir:

  • Vorträge zum Thema "Stressbewältigung",
  • Seminare zum Stressmanagement
  • Führungskräftetraining zu den Themen "Gesundheitsfördernde Maßnahmen einführen", "Gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung", "Gesunde Arbeitsbedingungen gestalten",
  • Förderung individueller Kompetenzen zur Stressbewältigung mithilfe einer digitalen Stress-App (von Kenkou; siehe folgender Text). Wir führen Ihre Mitarbeiter in die Nutzung der Stress App ein. Diese dient zur Messung und Reduzierung von Stress. Die Körperwahrnehmung wird verbessert, Stressfaktoren werden frühzeitig erkannt und es werden Entspannungstechniken erlernt.

Erfahren Sie, wie wir Sie unterstützen können.